Parodontose

Parodontose- die chronische Erkrankung des Zahnhalteapparates

Wenn wir Zahnmediziner von Parodontose sprechen, ist das für den Patienten zuerst einmal erschreckend. „Was? Das soll ich haben? Das lass ich nicht behandeln, mein Nachbar hatte das auch und dem tat tagelang danach alles weh!“ Meist ist es jedoch der völlig falsche Begriff, der in einem völlig falschen Licht steht. Um den Begriff Parodontose verstehen zu können ist es notwendig, ein wenig über die Art der Befestigung der Zähne im Kiefer zu wissen: Ein Zahn steckt nicht im Kieferknochen wie ein Nagel im Brett. Der Zahn ist durch unzählige Fasern von der Wurzel zum Knochen elastisch in seinem Knochenfach aufgehängt. Diese Haltevorrichtung, die dem Zahn wie ein Stoßdämpfer eine gewisse Beweglichkeit verleiht, nennt man den Zahnhalteapparat oder eben „Parodont.“ Zum Parodont gehören aber auch Zahnfleisch, Wurzelzement und Kieferknochen. Jeder einzelne dieser Teile des Zahnhalteapparates hat eine unterschiedliche Funktion. So soll ein gesundes Zahnfleisch die darunter liegenden Strukturen vor dem Eindringen von Schädlingen abschirmen.

Parodontose Behandlung Augsburg

5 Anzeichen für beginnende Parodontose

  1. Dauerhaftes Zahnfleischbluten
  2. Mundgeruch
  3. Zahnfleischrückgang
  4. Empfindliche Zahnhälse
  5. Lockere Zähne

Was passiert mit dem Zahnhalteapparat bei einer Parodontose?

Ist das Zahnfleisch erstmal beschädigt und die Dichtigkeit abgeschwächt, können Bakterien in die Zahntasche gelangen. Diese verursachen dort bei längerer Verweildauer eine Entzündung, die sogenannte Gingivitis. Das Zahnfleisch schwillt an, wird rot und bei der leichtesten Berührung fängt es an zu bluten. Jetzt nicht zu putzen ist ein fataler Fehler. Wir hören in der Praxis jedoch all zu oft: „Da konnte ich nicht ordentlich putzen, das hat immer gleich zu bluten angefangen.“ Jetzt kann die bis zu diesem Zeitpunkt noch umkehrbare Erkrankung des Zahnfleisches in einen nicht mehr umkehrbaren Zustand übergehen. Denn wenn die Zahnfleischtasche nicht sauber gehalten wird, können die Bakterien darin auch die Knochenstrukturen und Haltefasern des Zahnes angreifen. In einem akuten, stark entzündeten Zustand sprechen wir Zahnärzte dann von Parodontitis. („-itis“ steht hierbei für akute Entzündung). Bleibt dieser Zustand noch ein Weilchen länger bestehen, wird die akute Entzündung zu einem chronischen Zustand. Der Knochen und Zahnhalteapparat rund um den Zahn sind unumkehrbar verloren gegangen, die Zähne beginnen sich zu lockern und können auch ausfallen. Dieser Zustand ist dann als chronische Entzündung des Zahnhalteapparates zu verstehen, die sogenannte Parodontose.

5 Tipps für die optimale häusliche Zahnpflege

  1. Mindestens 2x tgl. Zähne putzen
  2. Alle 3 Monate die Zahnbürste auswechseln
  3. Zwischenraumbürstchen und Zahnseide VOR dem Putzen verwenden
  4. Mundspüllösung NACH dem Putzen
    verwenden
  5. Routine bringt Erfolg- jeden Tag konsequent!
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Haben Sie vielleicht auch schon mal Zahnfleischbluten bei sich bemerkt? Sind Ihre Zähne sehr empfindlich oder schmerzhaft beim Essen von heissen oder kalten Speisen? Oder haben Sie vielleicht das Gefühl, dass Ihr Zahnfleisch an manchen Stellen schon zurück gegangen ist?

Gerne beraten wir Sie umfänglich zum Thema Zahnfleischerkrankung und begleiten Sie auf Ihrem Weg durch eine hilfreiche Therapie. Vereinbaren Sie gleich einen Termin bei uns.

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Auslösende Faktoren

Die entzündlich bedingte Parodontalerkrankung ist vor allem ein Problem der Hygiene im Bereich der
Zahnfleischtasche. Die Ansammlung von Bakterien in Form von Belag/Biofilm ist immer Teil und meist Hauptursache einer Parodontitis. Eine parodontale Erkrankung kann aber in Schwergrad und Verlauf von unterschiedlicher Ausprägung sein. Ebenso wie die Menge und Art der auslösenden Bakterien spielt auch die körpereigene Abwehr eine wichtige Rolle. Die Infektionsabwehr des Körpers wird durch äußerliche Faktoren wie Rauchen oder Stress zusätzlich geschwächt und kann somit die Entstehung einer Parodontose begünstigen. Aber das Bestehen einer systemischen Erkrankung (z. B. Diabetes, einige Bluterkrankungen, Infektionskrankheiten wie HIV oder auch eine genetische Disposition, also Vererbung) die Entstehung einer Praodontose begünstigen und den Schweregrad negativ beeinflussen. Welche Gründe ausschlaggebend für die Erkrankung sind, kann man nicht durch eine Blickdiagnose feststellen. Dies muss durch gezielte Befragung herausgefunden werden.

Erste Anzeichen

Die Erkrankung geht selten mit Schmerzen einher, so dass Parodontose häufig erst in einem sehr späten Stadium von Ihnen selbst erkannt werden kann. Wichtig zu wissen ist, dass am Anfang einer Parodontose IMMER eine belagsbedingte Zahnfleischentzündung steht. Eine Neigung zu häufigem Zahnfleischbluten ist also ein erstes und ernst zu nehmendes Anzeichen. Weitere Anzeichen für eine mögliche Parodontitis sind:

  • Gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch
  • Dauerhafter Mundgeruch und/oder schlechter Geschmack im Mund
  • Zurückziehen des Zahnfleisches
  • Empfindliche Zähne/Zahnhälse
  • Eiteraustritt aus den Zahnfleischtaschen
  • Lockere/gewanderte/gekippte Zähne

Sollten Sie eines dieser Anzeichen bei sich selbst feststellen können, sollten Sie sich von Ihrem Zahnarzt eingehend untersuchen lassen, um eine bestehende Parodontitis frühzeitig zu erkennen oder ausschliessen zu können.

Therapieoptionen

Die gute Nachricht ist: Wenn man eine Parodontitis rechtzeitig erkennt, kann man das Fortschreiten der Krankheit ziemlich gut aufhalten. Grundlage jeder Behandlung ist dabei eine optimale Mundhygiene und die vollständige Beseitigung der bakteriellen Beläge auf den Zähnen. Sie erhalten dazu in der ersten Phase der Therapie eine ausführliche Unterweisung und hilfreiche Tipps für eine optimale häusliche Mundhygiene.

Das Einüben des Umgangs mit den entsprechenden für Sie passenden
Hygieneprodukten gehört dabei genauso zur Therapie wie eine professionelle Reinigung Ihre Zahnoberflächen von allen erreichbaren Belägen.

Nach einer Zeit von ungefähr zwei Wochen werden dann unter lokaler Betäubung auch die Wurzeloberflächen und die Zahnfleischtaschen von uns gereinigt. Dieser Schritt kann in seltenen Fällen auch mal durch die Einnahme von Antibiotika begleitet sein.

Einige Wochen nach Durchführung der ersten zwei Therapieschritte kommen Sie erneut zu uns in die Praxis. In einem gemeinsamen Gespräch beurteilen wir dann das Ergebnis der Therapie und können gegebenenfalls bisher therapieresistente Zahnfleischtaschen nachbehandeln.

Der Übergang in die unterstützende Therapiephase richtet sich dann ganz nach dem Schweregrad Ihrer Erkrankung, so dass wir nach einem Zeitraum von ungefähr zwei Jahren die Krankheit in den Griff bekommen haben sollten.

Erfolgschancen

Bei einer Parodontitis handelt es sich nicht um eine schicksalhafte Erkrankung. Durch konsequente, gründliche häusliche Mundhygiene und die ergänzende Betreuung durch unsere Prophylaxeasisstentinnen können Sie der Entstehung einer Parodontitis gut vorbeugen und das Fortschreiten einer bestehenden Erkrankung stoppen.

Das Erlernen der jeweils sinnvollsten Mundhygiene ist deshalb Bestandteil der Behandlung. Die Betreuung sollte lebenslang erfolgen, am besten in einem Präventionsprogramm. Mit Hilfe von unterstützenden Parodontitis- Therapiesitzungen und regelmäßigen professionellen Zahnreinigungen kann man einen gesunden Zahnhalteapparat stabilisieren und ein Leben lang halten.

Holen Sie sich die richtigen Tipps und Tricks vom Profi und lassen Sie sich ausführlich beraten!

Wir unterstützen Sie gerne.

Risikocheck

Wenn Sie sich jetzt fragen, ob Sie unter Parodontose leiden oder wie groß Ihr persönliches Risiko ist, im Laufe Ihres Lebens daran zu erkranken, machen Sie doch einfach diesen kurzen Selbsttest. (Entworfen von der Uni Greifswald zusammen mit der deutschen Gesellschaft für Parodontologie)

Risikocheck für Parodontose
Ergebnis Risikocheck Parodontose
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