Zahnchirurgie

Was tun wenn der Zahn nicht oder nicht vollständig erhalten werden kann?

Trotz aller Bemühungen, die wir und Sie vornehmen, Ihre Zähne gesund zu erhalten, ist es doch leider nicht immer möglich, alle Zähne zu retten. Unfälle bei Sport und Freizeitaktivitäten, verlagerte Weisheitszähne oder nicht angelegte bleibende Zähne- all diese Dinge erfordern es, dass wir Zahnärzte eingreifen müssen- manchmal eben auch mit Skalpell und Tupfer. Aber auch die Verbesserung des knöchernen Prothesenlagers oder die Schaffung von zusätzlichen Ankern für Zahnersatz, also Implantaten fällt in das Gebiet der zahnärztlichen Chirurgie

Was sollte man bei einem Zahnunfall beachten?

  1. Verletzung lokalisieren
  2. Blutung stoppen
  3. Kühlen
  4. Zahnfragmente aufbewahren
  5. Zahnarzt aufsuchen
  6. Unfallhergang dokumentieren

Zahnärztliche Chirurgie

Die zahnärztliche Chirugie ist ein Teil gebiet der allgemeinen Zahnheilkunde. Das Entfernen von Zähnen, das Versorgen von kleineren traumatischen Verletzungen oder das Entfernen von kleineren Schleimhautwucherungen ist Teil des Studiums der Zahnmedizin und kann von fast jedem Zahnarzt durchgeführt werden. Die zahnärztliche Chirurgie umfasst zum Beispiel die Entfernung von verlagerten Weisheitszähnen, das Entfernen von bleibenden Zähnen, die nicht erhalten werden können. Aber auch bei einer Entzündung im Wurzelbereich nach einer fehlgeschlagenen Wurzelbehandlung muss manchmal chirurgisch, im Form einer Wurzelspitzenresektion behandelt werden. Ebenso kann es sein, dass eine manuelle subgingivale parodontale Therapie nicht zu ausreichend Ergebnisssen führt, ohne dass man Teile des Zahnfleisches entfernt bzw. zur Reinigung der tieferen Taschen den Alveolarknochen freilegt. Größere chirurgische Eingriffe, z.B. das Setzen von Implantaten, das Entfernen von Tumoren im Mundbereich und das Versorgen von Kieferbrüchen wird in der Regel von weitergebildeten Kollegen (Mund Kiefer-Gesichtschirurgen und Oralchirurgen) durchgeführt.

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Welche Eingriffe sind beim Zahnarzt chirurgisch?

Traumaversorgung

Ein Zahn, der bei einem Sturz oder Unfall beschädigt worden ist, kann in vielen Fällen noch gut erhalten werden. Je nach Schweregrad der Beschädigung können wir die Zähne schienen, wurzelbehandeln, Fragmente wieder besfestigen und kleinere Wunden im Gesichtsbereich versorgen. Eine Replantation (Wiedereinpflanzen eines verloren gegangenen Zahnes) muss unter strengen Kriterien abgewogen werden und hängt stark davon ab, wie lange der Zahn schon fehlt und wie und wo er verloren gegangen ist.

Chirurgische Parodontaltherapien

Bei entzündlichen Erkrankungen des Parodonts (Zahnhalteapparat) kann es passieren, dass nur mit „Scaling und Rootplannig“ keine ausreichenden Ergebnisse erzielt werden können. So wird bei der chirurgischen Therapie zur Behandlung von parodontalen Erkrankungen das Zahnfleisch vom Alveoraknochen gelöst. Durch die bessere Sicht auf die Wurzeloberfläche lassen sich diese dann gründlich reinigen. Mit unterschiedlichen Naht- und Lappentechniken kann man dann abschließend das Zahnfleisch wieder befestigen und und durch Straffung vorher bestehende Zahnfleischtaschen reduzieren. Nach der Operation ist für das Ausheilen der Operationswunde eine optimale Mundhygiene besonders wichtig.

Exzision

Unter einer Exzision (lat. excidere, excisus = ausschneiden, herausschneiden) versteht man das Herausschneiden von kleineren oder größeren Gewebeanteilen. Dies ist z. B. bei Zahnfleischwucherungen in Verbindung mit parodontalschirurgischen Maßnahmen manchmal nötig. Durch eine Excision kann auch überschüssiges Gewebe entfernt werden, welches den Sitz einer Prothese stört. Manchmal müssen Teile der Mundschleimhaut entfernt werden, um labordiagnostisch einen Tumor ausschliessen zu können.

Hemisektion

Als Hemisektion bezeichnet man in der zahnärztlichen Chirurgie die Abtrennung einer oder mehrerer Wurzeln eines mehrwurzeligen Zahns zusammen mit einer Hälfte der Zahnkrone (griech. hemi= halb). Dieses „Zahnhalbieren“ kommt bei grossen Backenzähnen in Frage, wenn diese für den Halt von Zahnersatz als Pfeiler unerlässlich sind und andere Alternativen (Implantate) nicht möglich sind. Der gesunden Teil des Zahns soll so erhalten werden. Dies ist oftmals der Fall, wenn eine nicht gelungene Wurzelbehandlung nicht verbessert werden kann oder ein Teil der Wurzel im Rahmen einer Parodontalerkrankung eine tiefe Knochentasche aufweist.

Inzision

In der Zahnmedizin kann man mit einer Inzision bestehende Abszesse (Ansammlungen von Gewebsflüssigkeiten und Eiter auf Grund einer Entzündung) eröffnen (lat. incisio = Einschnitt). Die Inzision lässt sich dabei von innen (also vom Mundraum her) oder in schweren Fällen auch von aussen her durchführen. Schmerzen und Druckgefühl lassen normalerweise sofort nach und die Heilung kann schneller beginnen, wenn der Eiter ablaufen kann. Verzichtet man darauf, besteht die Gefahr, dass sich der Abszess weiter im Körper ausbreitet und die Erreger der Infektion im Körper weiteren Schaden anrichten können (Herzklappenentzündungen o.ä.) In den meisten Fällen kann eine unterstützende Therapie mit Antibiotika zur Entzündungsbekämpfung notwendig sein.

Operative Zahnentfernung (Osteotomie)

Eine Osteotomie ist die operative Entfernung von Zähnen oder Bruchstücken aus dem Alveolarfach/- knochen. Beim Entfernen von verlagerten Zähnen, vorwiegend Weisheitszähne, wird häufig eine Osteotomie durchgeführt, da diese Zähne ziemlich oft noch im Knochen feststecken. Ein verlagerter Weisheitszahn kann durch die Entstehung von Zahnfleischtaschen zu Infektionen und zu Schäden an den benachbarten Backenzähnen führen. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Weisheitszähne zu entfernen. Der bei der Operation entstandene Knochendefekt regeneriert sich im Laufe der nächsten Monate nahezu vollständig.

Wurzelspitzenresektion

Eine Wurzelspitzenresektion ist notwendig, um Entzündungen im Bereich der Wurzelspitze zu entfernen, wenn dies durch eine Austausch der Wurzelkanalfüllung alleine nicht möglich ist. Hierzu wird der betroffene Bereich der Wurzel mit Hilfe von Fräsen freigelegt und dann die Entzündung entfernt. Die Wunde wird wieder verschlossen und heilt innerhalb weniger Wochen ab. Um eine Wurzelspitzenresektion vornehmen zu können, sollte der restliche Teil des Zahns noch erhaltungswürdig sein. Ein vor Operation angefertigtes dreidimensionales Röntgenbild hilft uns bei der Entscheidungsfindung. Drei bis sechs Monaten nach der Operation wird der Erfolg der Wurzelspitzenresektion mithilfe einer Röntgenaufnahme kontrolliert.

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FAQ zum Thema zahnärztliche Chirurgie

Ist eine chirurgische Behandlung schmerzhaft?

Der chirurgische Eingriff beim uns muss in keinem Fall schmerzhaft sein. Dank moderner Betäubungsmittel ist eine Ausschaltung fast aller Reizweiterleitungen heutzutage unkompliziert möglich. Ledigliche ein leichtes Drücken und das Geräusch des Bohrers kann nicht ganz unterdrückt werden. Aber auch hierfür lässt sich immer eine gute Lösung finden, um die Operation möglichst angenehm zu gestallten (Kopfhörer o.ä.)


Wie lange dauert der Eingriff?

Je nachdem, welcher Eingriff geplant ist, kann eine Operation bis zu eineinhalb Stunden dauern. Längerer Eingriffe versuchen wir in unserer Praxis zu vermeiden, da dann die Hygienevorschriften nicht mehr ausreichend eingehalten werden können (steriler OP-Bereich etc.).


Kann man danach sofort wieder nach Hause gehen?

Ja, alle bei uns durchgeführten Eingriffe finden ausnahmslos ambulant statt, so dass man sofort nach der OP wieder nach Hause gehen kann. Es empfiehlt sich, eine Begleitperson zu organisieren, um den Heimweg nicht alleine bewältigen zu müssen.


Worauf muss man nach einer Zahn-OP achten?

Die Betäubung des Operationsgebietes bleibt in der Regel ein paar Stunden nach der Operation noch bestehen, so dass man beim Essen und Trinken etwas aufpassen sollte, um sich nicht zu verletzen. Je nach Art des Eingriffes kann eine Sportpause von ca. 8 Tagen sinnvoll sein. Schwere Arbeiten und Anstrengung sollten für mindestens 4 Tage vermieden werden.


Was soll ich tun, wenn die Schmerzen nicht weg gehen?

Wenn die Betäubung nachlässt und die Schmerzen anfangen, kann man mit den von uns verordneten Schmerzmitteln meistens sehr gut eine Linderung erreichen. Um weitere Komplikationen und ein Anschwellen des Operationsgebietes zu vermeiden empfiehlt es sich, die Stelle zu kühlen und zu schonen.


Was soll ich tun, wenn es nicht aufhört zu bluten?

Sollte nach der Operation die Wunde trotz Naht oder adäquater Wundversorgung erneut zu bluten beginnen, gilt in erster Linie: ruhig bleiben. Meist sieht es nach mehr Blut aus, als es wirklich ist. Ein zusammengerolltes Stofftaschentuch auf die Wunde und fest zubeissen schafft in den allermeisten Fällen Abhilfe. Falls dies alles nichts bringt, sollten Sie sich telefonisch mit uns in Verbindung setzten.

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