Zahnfüllungen

Die zahnfarbene Füllung- welche Möglichkeiten gibt es?

Amalgam als Werkstoff für Zahnfüllungen war lange als bewährtes und stabiles Material in Gebrauch. Durch ein steigendes Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung aber leider auch durch oftmals nicht fachmännische Verarbeitung des Amalgams ist dieses Füllungsmaterial heute fast komplett vom Markt verschwunden. Dank der fortlaufenden Forschung und Entwicklung im Bereich der zahnärztlichen Werkstoffe können heutzutage ebenso stablile jedoch ästhetisch viel ansprechendere Materialien für die Zahnfüllung angeboten werden.

Glasionomerzement – Die günstige Alternative für zahnfarbene Füllungen

Der bei uns in der Praxis verwendete Werkstoff als Ersatz für die von der Kasse bezahlte Amalgamfüllung ist sogenannter Glasionomerzement. Einfach zu verarbeiten und einzubringen kann dieser Werkstoff vieles, was Amalgam auch kann. Der klare Vorteil liegt in der Farbe (sehr ähnlich dem natürlichen Zahn) und der fehlenden Freisetzung von Quecksilberdämpfen bei der Verarbeitung. Die Stabilität ist auf Grund der Zusammensetzung nicht ganz so langlebig wie die einer Kunststofffüllung, so dass man nach ca. 2- 5 Jahren mit dem Austausch einer Füllung aus Glasionomerzement rechnen muss.

Kunstsoff – ist das wirklich besser als Amalgam?

Heutzutage verwenden wir sogenannte Nanohybrid- Komposite als Füllungsmaterial. Diese Kunststoffe auf Acrylatbasis sind mit Glas-, Quarz- oder Keramikteilchen versetzt und erhalten somit die notwendige Stabilität zum Einsatz im Mund.

Die Vorteile von Kunststoff bei Zahnfüllungen gegenüber dem Amalgam sind

  • zahnfarbiges Material
  • bessere Polierbarkeit
  • bessere Verträglichkeit
  • schnellere Belastungsfähigkeit
  • keine Quecksilberfreisetzung
  • minimalinvasive Kavitätenpräparation

Warum muss ich für Kunststofffüllungen extra bezahlen?

Die Krankenkasse sehen immer noch Amalgam als das Hauptfüllungsmaterial für Zähne an und bezahlen nur diese Art von Behandlung. Bei einer Kunststofffüllung ist der Arbeitsaufwand für uns ungleich höher, auch die Kosten für den hochentwickelten Kunststoff werden von der Industrie momentan noch sehr hoch gehalten. Kunststoff und der dazu gehörige „Kleber“ (Bonding) vertragen in der Verarbeitung keine Feuchtigkeit. Da die Mundhöhle aber durch Speichel und Atemluft nur schwer trocken zu halten ist, bedarf es spezieller Behandlungsmethoden, um dieses Werkstoff fachgerecht zu verarbeiten. Kunststoff als lichthärtendes Material, wie wir es in der Zahnarztpraxis verwenden, kann nicht, wie Amalgam oder Glasionomerzement, „in einem Rutsch“ in die Kavität eingebracht werden, da der Kunststoff bei Aushärtung durch Licht schrumpft und somit kleine Spalten entstehen können. Spezielle Schichttechniken zum Einbringen des Kunststoffes sind hier nötig.

Um den Kunststoff richtig zu verarbeiten, benötigen wir Zeit und die entsprechenden Instrumente und Materialien. Da die Krankenkassen nur den Aufwand einer Amalgamfüllung bezuschussen, sind wir gezwungen, einen Teil der Kosten privat in Rechnung zu stellen. Je nach Materialverbrauch und Lage der Füllung liegen die Zusatzkosten bei ca. 45- 130 Euro für die Patienten.

Wie lange kann eine Kunststofffüllung halten?

Die Lebensdauer einer professionell gelegten zahnfarbigen Füllung ist heutzutage fast mit der Lebensdauer einer Amalgamfüllung zu vergleichen, also zwischen 10 und 15 Jahren. Allerdings ist der Kunststoff gegenüber Genussmittel wie Rotwein, Nikotin, Kaffee und Tee anfällig, so dass nach zwei bis drei Jahren Verfärbungen auftreten können. Diese beeinflussen zwar nicht die Qualität der Füllung, sehen jedoch „unschön“ aus. Meistens kann jedoch durch einfache Politur oder ein Anfinieren der Kunststoffränder die Verfärbung schnell und ohne Aufwand beseitigt werden.

Keramische Restaurationen

Oftmals liegt es nicht in unserer Hand, ob wir den Zahn noch mit direkt, d.h. in einer Sitzung, mit einer Kunststofffüllung versorgen können. Durch schon vorhandene Füllungen aus Amalgamoder große auch die Zahnhöcker betreffende Defekte, kann eine Kunststofffüllung manchmal nicht die Lösung sein. Gerade in Bereichen der hinteren Backenzähne (Molaren) ist die Krafteinwirkung so groß, dass das Nanohybrid- Komposit den Belastungen nicht auf Dauer Stand halten kann.

Indirekte Füllung – Was ist das denn?

Eine indirekte Zahnfüllung unterscheidet sich von einer direkten Zahnfüllung dadurch, dass die eigentliche Füllung nicht direkt im Mund gefertigt wird. Durch diese indirekte Methode ist es möglich, feste, hochgesinterete, äußerst stabile Materialien zu verwenden, die außerhalb des Patientenmundes an Hand eines Modells vom Zahntechniker gefertigt und ausgearbeitet werden und erst dann durch die sogenannte Adhäsivtechnik am Zahn verklebt werden.

Dabei gibt es unterschiedliche Arten der indirekten Zahnfüllung:

DAS INLAY

Ein Zahn- Inlay bedeckt nur die Zahninnenfläche, nicht aber die Höcker oder Außenwände des Zahnes. Der Vorteil eines indirekt gefertigten Inlays gegenüber einer direkt angefertigten Zahnfüllung ist die optimale Gestaltung des Approximalkontaktes (Kontaktpunkt zum Nachbarzahn, hier klemmt die Zahnseide). Dieser Kontaktpunkt verhindert, dass sich Speisereste zwischen die Zähne klemmen. Durch die perfekte Simulation dieses Kontaktpunktes auf dem Modell kann der Zahntechniker die anatomische Struktur des Zahnes nachvollziehen und das Inlay optimal gestalten. Bei einer direkten Füllung ist dies oftmals durch die plastische Eigenschaft des Kunststoffes nicht ausreichend möglich.

DAS OVERLAY/ DIE TEILKRONE

Ein Overlay, auch Teilkrone genannt, bedeckt sowohl Innen- als auch Außenfläche des Zahnes, es kann auch ganze Zahnhöcker ersetzen. Der Vorteil eines Overlays gegenüber einer Krone ist die Substanzschonung, das minimalinvasive Eingreifen. Es muss nicht der ganze Zahn beschliffen werden, sondern nur der Teil, der auch zerstört ist. Gegenüber einem Inlay hat das Onlay den Vorteil, dass es den Zahn umfasst und somit die Stabilität erhöht und den Zahn vor Absplitterungen und Frakturen sichert.

Wie wird so eine keramische Füllung hergestellt?

Prinzipiell benötigen wir für des Herstellen und Einsetzten der keramischen Einlagefüllungen zwei Sitzungen. In der ersten Sitzung wird der Zahn vorbereitet und präpariert (= beschliffen). Dann wird ein Abdruck des Zahnes gemacht, das Zusammenbeißen Ihrer Zähne registriert und die optimale Zahnfarbe bestimmt. Danach wird das „Loch“ im Zahn mit einem Provisorium versorgt. Der Abdruck wird vom Zahntechniker in ein Modell überführt und die keramische Restauration direkt auf dem Modell hergestellt. In einer zweiten Sitzung wird das Provisorium wieder abgenommen und wir setzen dann die keramische Restauration adhäsiv mit einem speziellen Kleber ein. Die Kontaktpunkte werden kontrolliert und die Okklusion eingeschliffen.

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