ZUCKERALTERNATIVEN- WIE GESUND IST DER ERSATZSTOFF
22. Januar 2021ZUCKERALTERNATIVEN: AGAVENDICKSAFT, KOKOSBLÜTENZUCKER UND CO.
Hallo meine Lieben,
jeder, der sich schon mal mit (zahn)gesunder Ernährung befasst hat oder schon mal über eine Ernährungsumstellung nachgedacht hat, stößt früher oder später auf Zucker und die damit verbundene Zuckeralternativen.
Schlecht für die Zähne ist Zucker, das wissen schon die kleinen Kinder. Auch ich schimpfe immer mit den Kids, wenn sie sich nach ihrer Süßkramration nicht die Zähne putzen wollen.
ZUCKER IN DER TÄGLICHEN ERNÄHRUNG
Ich erzähle Euch auch nichts Neues, wenn ich hier schreibe, dass ganz ganz viele Lebensmittel, vor allem die verarbeiteten (Fruchtjoghurt, Fertigproduckte, Cornflakes, Müsli etc.) Unmengen von ungesundem Industriezucker enthalten.
Selbst die Nahrungsmittel, die man als Ersatz für tierische Produkte nimmt, und von denen man überzeugt ist, dass sie „gesund“ sind enthalten Zucker (z.B. Hafermilch).
AUF DER SUCHE NACH DEM „GESUNDEN GRAL“
Wenn man sich ein bisschen ausführlicher mit der (zahn)gesunden Ernährung beschäftigt, merkt man sehr schnell, dass es bei allen Zuckeralternativen Vor- und Nachteile gibt, die man für sich selbst abwägen sollte. Keine Zuckeralternative ist frei von Nachteilen und jedes Süßungsmittel sollte immer in Maßen und nicht in Massen genossen werden.
Eine vollständige Liste aller Zuckerersatzstoffe kann ich Euch leider nicht liefern, aber ich habe Euch eine kleine Auswahl von Produkten aufgelistet, mit denen Ihr den weißen Industriezucker vielleicht nach und nach aus Eurer Ernährung streichen könnt.
- Agavendicksaft ist ein Zuckerersatz mit einem geringen glykämischen Index, einer sehr hohen Süßkraft und ist weitestgehend geschmacksneutral. Diese Eigenschaften machen ihn gut verwendbar zum Süßen von flüssigen Gerichten und Süßspeisen. Allerdings ist der Dicksaft der Agave durch Monokulturen und weite Transportwege nicht sehr nachhaltig und der hohe Anteil an Fructose eignet sich nicht für Allergiker.
- Kokosblütenzucker ist in seiner Süßkraft dem Industriezucker sehr ähnlich und kann 1:1 den weißen Zucker ersetzen. Dies ist sehr vorteilhaft fürs Backen, wenn der Zucker nicht nur zum Süßen sondern auch für die Konsistenz benötigt wird. Durch seinen niedrigen glykämischen Index ist es eine gesunde Alternative. Der Blutzuckerspiegel steigt nicht so rasant an und fällt langsam wieder ab. (Kein Heißhunger). Allerdings ist der Karamell- Eigengeschmack nicht für alle Lebensmittel geeignet.
- Stevia bietet viele Vorteile. Neben dem niedrigen glykämischen Index und der hohen Süßkraft ist Stevia auch noch gut für die Mundgesundheit. Ebenso wie Xylit wird dem Pflanzenstoff eine anti-kariogene Wirkung zugesprochen. Der Süßstoff kann von Bakterien deutlich schlechter verstoffwechselt werden und das Wachstum soll sogar gehemmt werden. Stevia kann allerdings nicht in größeren mengen verwendet werden, da es dann beginnt, bitter zu schmecken. Es eignet sich also vorrangig für Lebensmittel, die ihrerseits einen starken Eigengeschmack haben (z.B. Kaffee).
- Honig verfügt über viele wertvolle Inhaltsstoffe und kostbare Mineralien und ist als Brotaufstrich oder zum Süßen von Tee sehr gut geeignet. Jedoch ist die Süßkraft von Honig so viel geringer als die von weißem Zucker oder Stevia. Man benötigt also eine Menge Honig, um ein ähnliches Ergebnis zu erzielen, was nicht immer die gesündeste Alternative darstellt.
ALLES IN MASSEN- NICHT IN MASSE
Egal für welche Alternative man sich entscheidet oder ob man einfach beim handelsüblichen „Zucker“ bleibt. Die Faustregel ist immer: „Weniger ist mehr!“. Vielleicht reicht ja in der Tasse Kaffee ein halber Löffel Zucker anstatt zwei. Vielleicht kann man anstatt Cola auch mal zur Saftschorle mit viel Wasser greifen und vielleicht macht es Spaß, mal ein Rezept nach zu backen, welches anstatt Zucker alternative Süßungsmittel verwendet. Egal wo man anfängt, wichtig ist nur, DASS man mal anfängt 🙂
Und natürlich gilt bei Allem, egal ob Industriezucker oder Ersatzstoff: ZÄHNEPUTZEN NICHT VERGESSEN 😉
Viel Spaß beim Anfangen,
Eure Dr. M., Zahnarzt Augsburg